Die fußballerischen Fähigkeiten von Christoph Helbich sind, so sagt er selbst, "nicht der Rede wert". Dass er es dennoch in die Bundesliga geschafft hat, verdankt der ehemalige Hockeyspieler und Marathonläufer seiner Fingerfertigkeit am Reißbrett. Als Architekt der neuen Haupttribüne im Millerntorstadion des FC St. Pauli hat er es in die Beletage des deutschen Fußballs geschafft. Damit erfüllte sich der 36-Jährige einen Traum. "Einmal den Fernseher anstellen, ,Sportschau' gucken und eine Tribüne sehen, die ich konzipiert habe".

Dieser Traum wird am 28. August beim ersten Bundesliga-Heimspiel des Kiezklubs gegen 1899 Hoffenheim wahr. Dann wird "sein" Schmuckstück eröffnet. Ob Helbich, dessen Architekturbüro in Dortmund beheimatet ist, an diesem Tag am Millerntor dabei sein kann, weiß er noch nicht. Seiner Familie nämlich steht das altehrwürdige Westfalenstadion näher: Helbich hat in eine echte schwarz-gelbe Fußballfamilie eingeheiratet. Seine Ehefrau Birgit stand als Fan jahrelang auf der legendären Südtribüne, sein Schwiegergroßvater Alois Scheffler ist Ehrenvorsitzender im Ältestenrat des BVB.

Aber trotz aller Sympathie für den Kultklub aus dem Ruhrpott: Einen Platz in seinem Herzen wird auch der FC St. Pauli künftig haben. Schließlich ist es der Verein, der ihn in die Bundesliga gebracht hat. Trotz aller fußballerischer Defizite.