Ein Kommentar von Axel Tiedemann

Die Hafenwirtschaft in Hamburg dürfte im Augenblick von anderen Branchen wenig zu beneiden sein. Nicht wegen der Wirtschaftskrise. Damit hatten viele zu kämpfen - und für den Hafen zeichnet sich auch wieder Entspannung ab. Nein, es sind eher die hausgemachten Unsicherheiten, mit denen es der Hafen in jüngster Zeit immer wieder zu tun hat: Da soll ein wichtiger Teil mal so eben neuer Uni-Standort werden, die Elbvertiefung kommt nicht voran, und jetzt liegt der Gesetzentwurf aus Berlin zur Abschaffung des Freihafenstatuts vor - aber von den wichtigen Forderungen vieler Hafenfirmen ist darin nichts enthalten. Man verhandele noch, heißt es in der Wirtschaftsbehörde, und die Unternehmen müssen sich darauf verlassen, dass es rechtzeitig Ergebnisse gibt. Wenn nicht, könnten erhebliche Kosten und viel bürokratischer Aufwand vor allem auf die kleineren und mittleren Unternehmen zukommen.

Ein solcher Schwebezustand schafft nicht gerade Vertrauen in die Entscheider bei der Stadt. Genauso wenig wie die Tatsache, dass bei so vielen Problemen mit Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) der wichtigste Mann nun als Verbandschef der Immobilienwirtschaft eine neue Aufgabe sucht (siehe auch Seite 8). Der Mann aus dem niedersächsischen Buchholz wollte für die Hafenfirmen mit dem Zoll über den Freihafen verhandeln, und er hatte bisher mit Niedersachsen über die Elbvertiefung verhandelt.

Nun taucht er ab, die Probleme an der Elbe aber bleiben.