Der Süden im Glas heißt Aperol Sprizz. Ebenfalls angesagt: Saint-Tropez und Menthe à l'eau

In einigen Läden ist er bereits ausverkauft, Gastronomen sprechen von sieben Millionen Flaschen Umsatz jährlich. Die Rede ist von Aperol, einem hellroten Likör, etwas süßer als Campari, mit 15 Prozent Alkoholgehalt auch etwas leichter - und als "Sprizz" der perfekte Sommer-Cocktail. In Hamburgs Bars ist er neben Mojito und Caipirinha in diesem Jahr der Renner: "Die Hamburger sind auf den Geschmack gekommen", sagt Uwe Christiansen von der gleichnamigen Bar am Fischmarkt.

Der Gastronom gibt dafür vier Zentiliter Aperol in ein Weinglas mit Eiswürfeln und füllt es gleichteilig mit Sodawasser und einem trockenen Riesling auf. Zur Deko wird eine halbe Limettenscheibe ans Glas geklemmt. Doch wie ist der Drink in die Hansestadt geschwappt? Sprizz ist der englische Begriff für Schorle. Der Aperol dazu kommt aus Italien; dort ist der Sprizz ein leichter Aperitif. Mit einem Abstecher über München bringt er nun frischen Wind zwischen Alsterwasser und Küstennebel. Ein Getränk, ein Lebensgefühl. Seitdem im Werbespot zwei Mädels das Getränk lässig ordern, ist das rot-prickelnde Sommer-Gefühl, der Süden im Glas, angesagt. Dolce Vita am Elbstrand!

Frankophile Genießer werden im Café Paris am Rathausmarkt glücklich: Dort wird ein Cocktail mit Namen "Saint-Tropez" gefeiert: Pampelmusensirup, aufgegossen mit einem kühlen Roséwein. Auch ohne Alkohol prickelnd: "Menthe à l'eau" - Minzsirup auf Eiswürfeln, aufgegossen mit Perrierwasser, oder "Diabolo Menthe" mit Grenadine und Zitronenlimo.

Wer sich bei so fantasievollen Kreationen fragt, ob überhaupt so eine profane Erfrischung wie Apfelschorle noch auf der Getränkekarte steht, kann beruhigt sein. Von der CafeBar Amphore bis zum Café unter den Linden ist die gute alte Saftschorle der beliebteste nicht alkoholische Drink. Neben Apfel- und Maracuja- gehen vor allem Rhabarbersaftschorlen über die Tresen.