Daria Kempna ist sauer. Täglich bringt sie ihre einjährige Tochter Livia in eine Kindertagesstätte in Bergedorf. Als berufstätige Mutter ist sie auf die Betreuung ihrer Tochter angewiesen. Die monatlichen Kita-Gebühren seien eh schon hoch, sagt sie, aber vor Kurzem kam die Nachricht, dass die Kosten noch höher werden. 100 Euro mehr müssen Daria Kempna und ihr Mann ab dem 24. August für die Betreuung ihrer Tochter bezahlen - keine leichte Aufgabe für eine junge Familie, die ohnehin schon genug Ausgaben hat. "Das belastet uns finanziell enorm, denn wir haben noch ein Haus abzubezahlen. Aber das wird ja überhaupt nicht weiter berücksichtigt", klagt Kempna.

Als Apothekerin gehört die junge Mutter zur Gruppe der Besserverdienenden - deshalb muss sie mehr bezahlen. Aber gleich 100 Euro? Daria Kempna kann die Entscheidung des Senats nicht nachvollziehen: "Da wird immer von Familienfreundlichkeit geredet, und am Ende muss man als Eltern nur dazubezahlen." Das Geld werde ohnehin nicht in der Kindertagesstätte ihrer Tochter ankommen, da ist sich Kempna sicher. Was die Kinderfreundlichkeit in der Hansestadt betrifft, da sieht die 31-Jährige für die Zukunft schwarz: "Seien wir mal ehrlich: Wenn das so weitergeht mit den hohen Kosten, wer will denn dann überhaupt noch Kinder bekommen?"