Niedergestochen nach einer Abiturfeier. Niedergetreten nach einem Routineeinsatz. Niedergeprügelt nach einem Gang durch einen Bahntunnel. Drei Fälle, die Hamburg zuletzt erschütterten. Die Bilanz: ein junger Mann tot, mehrere Polizisten dienstunfähig, ein behinderter Mann schwer verletzt. Und jedes Mal passierte es in Harburg. Drei Fälle, die verlangen, den Blick auf den Bezirk südlich der Elbe zu richten.

Dort hat die Polizei seit 2005 massiv Personal abgebaut. Und das war wohl ein Fehler, wie die Innenbehörde de facto eingestanden hat: Nachdem die Beamten in Neuwiedenthal angegriffen und schwer verletzt wurden, hat sie Harburg als Gefahrengebiet ausgewiesen und das Personal zulasten anderer Dienststellen deutlich aufgestockt. Auch die neuesten Zahlen belegen: Es gibt offensichtlich zu wenig Polizei, die dort präsent ist.

Das Problem könnte sich vom Herbst an noch deutlich verstärken, dann, wenn die strikten Sparpläne des Senats Realität werden. Im Gespräch - wohlgemerkt, es sind erste Überlegungen - ist ein Sparbeitrag der Polizei von sechs Millionen Euro. Wie die erbracht werden können, scheint ein Rätsel. Nur mit der Abschaffung von Luxus wie dem Polizeiorchester oder dem Verzicht auf die Reiterstaffel allein wird das nicht gelingen. Weniger Polizei auf der Straße, das zeigt Harburg, wäre aber unverantwortlich.