Vor Jahrhunderten hat die westliche Kultur leidvoll erfahren, dass ihre Religion als Folie von Machtgier, Sadismus und Intoleranz missbraucht werden konnte - man denke nur an die Inquisition, die Kreuzzüge und die Vernichtungsraubzüge der Konquistadoren. Heute wird der Islam von militanten Fanatikern zwischen Algerien und Indonesien als Rechtfertigung für einen Krieg gegen die westliche Kultur instrumentalisiert.

Doch nicht die Religion selber liefert die Antriebskraft, sondern eine diffuse Wut, die aus Armut, Ignoranz und Hoffnungslosigkeit erwächst und von Rattenfängern raffiniert genutzt wird. Die Anschläge von Kampala gegen fröhliche Fußballfans sind Indiz für eine beklemmende Unmenschlichkeit. Dschihadistischen-Netzwerken wie al-Shabab geht es eben nicht darum, ein prosperierendes Gemeinwesen zu errichten, in dem Menschen ihr Auskommen und ihr Glück finden - es geht ihnen um blanke Macht und um Zerstörung per Terror all dessen, was sie nicht verstehen.

Das Perfide ist, dass die Radikalen bewusst den einzigen Weg aus dem Elend blockieren: Erleuchtung und Aufklärung durch Bildung. Wer Frauen wie Nutzvieh hält und jegliche Emanzipation der Menschen unter Todesstrafe stellt, beraubt sie jeder Alternative, hält sie in jener dumpfen, ignoranten Geiselhaft, die die Herrschaft von Terroristen erst ermöglicht.