Ein Kommentar von Steffen Preißler

Die Banken liefern sich einen absurden Streit um die Gebühren bei der Nutzung fremder Geldautomaten. Bis zu 20 Euro verlangen manche Banken von ihren Konkurrenten, wenn deren Kunde es wagt, einen fremden Automaten zu nutzen. Und auch die Kunden werden kräftig zur Kasse gebeten, erfahren das aber meist erst mit dem Kontoauszug.

Diese Situation ist nicht akzeptabel und muss sich schnell ändern. Denn wer wie zum Beispiel die Sparkassen das größte Geldautomatennetz betreibt und die eigenen Kunden kostenlos bedient, bei fremden Kunden aber abkassiert, praktiziert eine Form der Wettbewerbsbeschränkung. Deshalb greift das Kartellamt ein. Der Missbrauch beginnt dort, wo Wettbewerber unterschiedlich hohe Gebühren von den Konkurrenten verlangen.

Längst bestimmen nicht mehr die tatsächlichen Kosten plus eine akzeptable Verdienstmarge die Preise, sondern Abschreckungsstrategien. Die Filialbanken mit ihrem großen Geldautomatennetz ärgern sich darüber, dass Direktbanken mit kostenlosen Konten werben, aber nicht in gleichem Umfang in ein eigenes Automatennetz investieren. Diese Sichtweise ist den Filialbanken nicht zu verdenken. Nur dann müssten sie den Zugang für fremde Kunden generell unterbinden.

Aber so weit wollen sie auch nicht gehen. Da es auch künftig keinen richtigen Wettbewerb um die Dienstleistung Geld aus dem Automaten geben wird, bleibt nur eine niedrige Preisobergrenze. Wenn das auf nationaler Ebene nicht geschafft wird, können die Gebühren eines Tages von der EU vorgegeben werden - so wie schon bei den Handytarifen im EU-Ausland.