Eine Glosse von Vera Altrock

Wird Deutschland Weltmeister, und kriegen wir einen schönen Sommer? Diese beiden alles bestimmenden Fragen nun pauschal mit Ja zu beantworten, wäre zu einfach - und gleichermaßen riskant (man bedenke nur die Spätfolgen in verhagelten Ferien oder bereits gebuchten Spanien-Urlauben). Wetter und Fußball verlangen also verständlicherweise nach grundlegenden Analysen.

Als Klose und Kollegen am Sonnabend Argentinien in die Wüste schickten, frohlockten die Experten bei 35 Grad im Schatten: "Jetzt geht's los!" Also: mit dem Sommer. Denn nicht nur für den Fußball war das Wochenende wegweisend. Stichwort Siebenschläfertag.

Nach dem Bauernkalender ist der zwar längst vorbei. Doch anders als die Regel "Siebenschläfer Regen - sieben Wochen Regen" vermuten lässt, ist nicht der 27. Juni wetterbestimmend. Meteorologisch wird dieser bedeutende Tag rund um den 5. Juli verortet, da sich in der ersten Juliwoche die Wetterlagen stabilisieren. Gute Aussichten also auf einen märchenhaften Sommer.

Wer jetzt nach draußen in einen wolkigen Himmel blickt und intuitiv die Übergangsjacke wieder aus dem Schrank holt, sei unbesorgt: Das, was uns gerade als grau und ungemütlich erscheint, ist nur eine kleine Atempause, bevor es ab Donnerstag wieder so richtig losgeht mit Bullenhitze und Affengeschrei. Bis Ende Juli soll es tierisch heiß bleiben. Und das ist - meteorologisches Ehrenwort - kein Sommermärchen!