Jan Ullrich, dem früheren deutschen Radstar, droht eine juristische Niederlage nach einem vierjährigen Rechtsstreit mit dem Heidelberger Doping-Experten Werner Franke. Franke hatte dem Tour-de-France-Sieger von 1997 in einem TV-Interview vorgeworfen, Ullrich habe dem spanischen Arzt Eufemiano Fuentes mindestens 35 000 Euro für den Kauf von Dopingmitteln gezahlt. Ullrich hatte das bestritten und ließ Franke die Behauptung, er habe Fuentes Geld für Doping überwiesen, per Einstweiliger Verfügung untersagen.

Als "Sensation" wertete Frankes Anwalt Michael Lehner die Anhörung am Freitag. "Erstmals hat die Gegenseite nicht mehr bestritten, dass Blutdoping in großem Stile betrieben wurde", sagte er. Ullrich Theune, Rechtsbeistand des Ex-Leistungssportlers, sei diesem Vorwurf in der Verhandlung nicht entgegengetreten. Das Gericht beschloss gestern lediglich, auf eine Zeugenvernehmung von Ullrichs Ex-Chef Rudy Pevenage zu verzichten. Das ursprünglich für gestern erwartete Urteil soll nun am 13. August verkündet werden.