Innensenator Ahlhaus beklagt zu wenig Solidarität nach Überfall auf Beamte

Hamburg. Nach der Gewalteskalation in Neugraben, bei der fünf Polizisten während eines Routineeinsatzes zum Teil schwer verletzt wurden, hat Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) ein öffentliches Signal der Solidarität mit der Polizei gefordert. Im Abendblatt-Gespräch sagte Ahlhaus: "Wo bleiben denn die Lichterketten? Es ist an der Zeit, der Polizei auf breiter Basis den Rücken zu stärken."

Der Senator räumte ein, dass das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Stadt gelitten habe. Die Häufung brutaler Gewalttaten in den vergangenen Wochen beunruhige auch ihn. "Fakt ist: Wir haben ein Problem mit jungen Gewalttätern mit Migrationshintergrund", sagte Ahlhaus. Polizei und Justiz allein seien aber nicht in der Lage, als "Reparaturbetrieb" diese Probleme zu lösen. Dies sei auch Aufgabe der jüngst gegründeten Senatskommission. Sie solle nicht zuletzt der Frage nachgehen, warum der Respekt vor anderen und dem Staat verloren gegangen sei. Erste Ergebnisse könnten voraussichtlich im August vorliegen, sagte Ahlhaus.

Immer wieder hatten in den vergangenen Wochen Taten meist junger, brutaler Messerstecher für Aufregung in der Stadt gesorgt - darunter auch der Fall des erst 16-jährigen Elias, der am Bahnhof Jungfernstieg einen 19-Jährigen tötete.