Eine Glosse von Vanessa Seifert

Finale Freude - darüber, dass sich "unsere Jungs" erfolgreich ins Achtelfinale gegurkt haben! Endzeitstimmung vor der entscheidenden Partie gegen Ghana, euphorische Endspielstimmung danach. Deutschland, einig Fußballland. An jeder Ecke zeigten die Fans Flagge - auf dem Kopf, auf den Wangen und natürlich am Auto.

Auf manchen Straßen ging nach 22.30 Uhr nichts mehr. Die Straßen waren voller als die meisten Anhänger: Auto-Korsos bis zum Horizont und "Schland"-Jubel aus jedem heruntergekurbelten Seitenfenster. Spielanalyse? Kann ja Netzer übernehmen. Taktik fürs nächste Spiel? Kann der Kahn bestimmt was sagen. In Hamburg standen bei allen "Co-Trainern" Public-Viewing-Fremdknuddeln und Freudentänzchen auf dem Trainingsplan. Im Prinzip: Straßenkarneval um "Prinz Poldi" und sein Zehnergestirn.

Ja, sind wir denn alle ballaballa? Nö. Nur "Waka-Waka", wie Shakiras offizielle WM-Hymne für Südafrika heißt. Und so abseitig ist es doch auch nicht, dass wir alle - jetzt, da der Winter nicht mehr in der Verlängerung spielt und der Sommer endlich auf dem Platz ist - von einer Fortsetzung des Sommermärchens träumen. But hello, wie steigern wir diesen Jubel am Sonntag, wenn wir erst mal die Engländer zurück auf die Insel geschickt haben? Oder wie feiern wir, wenn wir die Brasilianer ausgetanzt haben? Dann müssen wir die Autos streichen. Also nicht stehen lassen, sondern anmalen: schwarz-rot-gold.