In der Ferienzeit fahren in Hamburg deutlich weniger Autos. Deshalb wird auf Autobahnen und Straßen in der Hansestadt verstärkt gearbeitet.

Hamburg. Ferien in Hamburg, Flucht in den Süden und an die Küste, Leere in der Stadt - das nutzen Stadtentwicklungsbehörde, Bezirke, Energieversorger oder Bahnbetriebe aus, um Straßen aufzureißen, zu bauen, zu sanieren. Baufirmen können sich über eine gute Auftragslage freuen: Auf den Bezirksstraßen sind es schätzungsweise 70 Baustellen, dazu kommen mindestens 23 auf Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen. Das städtische Unternehmen Hamburg Wasser hat aktuell wegen Arbeiten am Rohr- und Sielsystem etwa 30 Baustellen eingerichtet, wegen derer es zu Verkehrsbehinderungen kommt. Doch: "Es ist sinnvoll, Straßenbauarbeiten in die Ferienzeit zu legen. Denn dann ist deutlich weniger Verkehr in der Stadt", sagte ADAC-Sprecher Matthias Schmitting. Der Verkehrsexperte schätzt, "dass bis zu 40 Prozent der etwa 145.000 Autopendler zur Ferienzeit wegfallen. Die genaue Zahl richtet sich danach, welche Bundesländer in der Metropolregion zur selben Zeit wie Hamburg Ferien haben."

Für den Unterhalt der Straßen stehen in Hamburg laut der zuständigen Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in diesem Jahr 78,14 Millionen Euro zur Verfügung - im vergangenen Jahr waren es 66,69 Millionen Euro: "Der Anspruch der Bürgerinnen und Bürger einer dynamischen Metropole wie Hamburg an Mobilität ist hoch. Wir setzen alles daran, dem nachhaltig gerecht zu werden. Hamburg investiert darum in Verkehrssicherheit und Infrastruktur", sagte Senator Frank Horch (parteilos) dem Abendblatt. Alles andere wäre den Verkehrsteilnehmern gegenüber verantwortungslos.

+++ Baustellen von S- und U-Bahn +++

+++ Im Elbtunnel wird es eng +++

+++ Noch immer etwa 100 "Bettelampeln" in Hamburg +++

Während auf den Bezirksstraßen die Baustellen jetzt zur Sommerzeit meist nur tageweise oder für eine Woche eingerichtet werden, weil es sich um kleinere Ausbesserungsmaßnahmen handelt, kommt es auf den rund 500 Kilometer langen Hauptverkehrsstraßen oder Autobahnen häufig für einen längeren Zeitraum zu Einschränkungen: für etwa zwei Monate, von August bis Oktober, wird etwa auf der Harburger Chaussee eine Baustelle zu Verkehrsbehinderungen führen. Es steht nur noch ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung. Es wird die Asphaltdecke saniert. Die Kosten liegen bei etwa 1,090 Millionen Euro. Im Juli wird auf der Max-Brauer-Allee in Altona zwischen dem Lamplweg bis zur Hospitalstraße für etwa einen Monat eine Baustelle eingerichtet und die Fahrbahnen deshalb verengt. Auch in der Innenstadt wird gebaut: Endspurt ist jetzt in den Sommerferien auf der Dammtorstraße zwischen Gänsemarkt und Stephansplatz angesagt. Die Straße wird seit Ende Februar instand gesetzt und komplett saniert. Diese Schönheitskur kostet rund 1,9 Millionen Euro.

Da dort der gesamte Straßenraum im Rahmen des BID (Business Improvement District) Opernboulevard umgebaut wird, müssen sich sowohl Fußgänger als auch Autofahrer seit Monaten auf Sperrungen in diesem Bereich einstellen. Inzwischen kann der Verkehr die Baustellenbereiche in beiden Richtungen zumindest einspurig ohne größere Behinderungen passieren. Vom 27. Juli bis zum 30. Juli wird es noch einmal zu einer Vollsperrung der Dammtorstraße kommen, weil die komplette Asphaltdeckschicht aufgebracht wird.

Nicht weit entfernt, an der Mönckebergstraße, wird ebenfalls gebaut: Die Einkaufsmeile soll am 25. und 26. August auf einer Länge von 845 Metern zwischen dem Steintorwall und der Großen Johannisstraße wegen Asphaltierungsarbeiten gesperrt werden.