Spitzenreiter ist das Christianeum: An elf Gymnasien und einer Stadtteilschule erreichen drei oder mehr Schüler das Traumergebnis.

Hamburg. Die Zahl Hamburger Top-Schüler ist auf ein Rekordniveau geklettert: 111 Abiturienten haben in diesem Jahr an Gymnasien und Stadtteilschulen die Reifeprüfung mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen. Vor drei Jahren waren es lediglich 81 junge Menschen, 2011 schon 95.

Am traditionsreichen Christianeum in Othmarschen haben vor wenigen Wochen sechs Abiturienten den Spitzenwert erreicht. Die katholische Sankt-Ansgar-Schule in Borgfelde ist mit fünf Absolventen vertreten. An insgesamt elf Gymnasien und einer Stadtteilschule erreichten drei und mehr Schüler die Traumnote (siehe Tabelle).

Trotz oder wegen zentraler Abiturprüfungen in den Fächern Mathematik, erste Fremdsprache und Deutsch ist die Leistungsspitze beim Abitur breiter geworden. Der Anteil der Schüler, die auf eine Durchschnittsnote von 1,9 und besser kamen, kletterte von 20,36 Prozent vor drei Jahren auf jetzt 22,97 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt: 1886 der 8555 jungen Menschen, die 2012 an staatlichen und privaten Schulen zum Abitur angetreten sind, haben eine Durchschnittsnote von 1,9 oder besser erzielt.

+++ Abitur mit Notenschnitt 1,0 +++

Auch das untere Ende der Leistungsskala ist breiter geworden. Zwar hat kein Schüler 2012 seine Prüfung mit dem schlechtestmöglichen Ergebnis von 4,0 abgeschlossen. Der Anteil der Schüler, die nicht bestanden haben, ist jedoch seit 2009 von 2,44 Prozent auf jetzt 4,19 Prozent gestiegen. Nur im vergangenen Jahr lag die Quote mit 4,66 Prozent geringfügig darüber.

+++ Bildungsniveau steigt - aber es gibt auch viele Verlierer +++

Bei der Gesamtdurchschnittsnote beweisen Hamburgs Abiturienten Stabilität: Wie in den Vorjahren auch liegt der Wert bei 2,5. Allerdings ergeben sich durchaus Unterschiede von Schulform zu Schulform. An den staatlichen Gymnasien, die mit 4678 Schülern mehr als die Hälfte aller Abiturienten stellen, beträgt die Durchschnittsnote 2,4. Die 363 jungen Menschen, die an einem nicht staatlichen Gymnasium ihre Reifeprüfung abgelegt haben, kommen schon auf 2,3. Noch besser schneiden ihre 124 Mitschüler an den nicht staatlichen Stadtteilschulen ab, zu denen auch die Rudolf-Steiner-Schulen gerechnet werden: Sie kommen auf eine Durchschnittsnote von 2,2. Dagegen fallen die 1781 Schüler an staatlichen Stadtteilschulen mit einem Wert von 2,6 deutlich ab. Die Abiturienten der beruflichen Gymnasien liegen mit der Note 2,7 knapp darunter.

Die meisten Abiturienten verzeichnete das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Poppenbüttel bei den Gymnasien mit 151 Schülern sowie die Stadtteilschule Harburg mit 190 Schülern bei dieser Schulform. Schulsenator Ties Rabe (SPD) reagierte positiv auf die Abitur-Bilanz. "Es ist schön, dass die Zahl der Abiturienten noch einmal leicht zugenommen hat", sagte der Senator. An Stadtteilschulen und Gymnasien (ohne berufliche Gymnasien) stieg die Zahl um 209 auf 7554 Schüler. "Besonders freue ich mich darüber, dass viele Schüler ihr Abitur an den Stadtteilschulen ablegen", sagte Rabe.