Auch wenn der Wasserverbrauch der Hamburger kurz nach Beginn der Sommerferien deutlich zurückgegangen ist, Eugen Bröckel, 38, hat deshalb nicht weniger Arbeit. Das liegt auch an der EM 2012. "In der Halbzeitpause drückt das Bier", sagt der Reinbeker, der gerade seine Prüfung zum Wassermeister bestanden hat. Ein Auge auf dem Fernseher, das andere auf den Monitoren der Leitwarte von Hamburg Wasser in Rothenburgsort, muss er dann den (Wasser-)Druck der Stadt "per Hand und mit Gefühl" regulieren. "Die Computer denken, das ist ein Rohrbruch."

Das Pumpensystem kennt der gelernte Industriemechaniker, der als Teenager mit seiner Familie aus Kasachstan nach Hamburg kam, aus dem Effeff. Druck, Menge und Qualität hat er immer im Blick. Man spürt, dass er seinen Job liebt. "Wasser ist das wichtigste Lebensmittel", sagt Bröckel.

Auch in der Freizeit zieht es ihn immer wieder in Wassernähe. Jetzt erst einmal mit Ehefrau Marina, 36, und Tochter Alice, 12, ans Mittelmeer nach Mallorca, und sonst - so oft es geht - zum Angeln an die Elbe. Dann kommt abends Zander auf den Tisch. "Sehr lecker", sagt Eugen Bröckel. Auch das eine Frage der Wasserqualität.