Jens Meier, 45, Chef der Hamburg Port Authority (HPA):

"Als die Kinder vor einigen Jahren noch sehr klein waren und die Anforderungen im Job groß blieben, kam er bei ihm an: der innere Schweinhund, mit dem sich der heute 45-Jährige anlegen musste.

Seit jeher war er eigentlich ein ambitionierter Läufer. Doch im Dunkeln zur Arbeit, im Dunkeln zurück - da lieferte der innere Gegner die Argumente. "Jetzt noch laufen, das wird vielleicht gefährlich, wenn man die Baumwurzeln nicht mehr sieht." Mit solchen Ausreden habe er sich öfter selbst hinters Licht geführt.

Und dann gab es eben auch noch Abende, an denen er auf die Kinder aufpassen wollte, wenn seine Frau mal Kurzurlaub vom Mutterdasein brauchte. Damit setzt aber ein Teufelskreislauf ein, wie viele Läufer wissen. Weniger laufen bedeutet weniger Kondition, bedeutet noch weniger laufen. Und schon lauert die Gefahr, in die viele junge Väter geraten. Sie kommen ebenfalls in andere Umstände - nur dass bei ihnen der Bauchumfang nach der Geburt zunimmt. Meier fand schließlich eine Lösung, wie er den Schweinehund in sich zur Strecke bringen konnte: "Ich kaufte mir einfach ein Laufband für zu Hause."

Zwar läuft er immer noch am liebsten draußen - doch wenn es wieder dunkel ist, wenn es regnet oder stürmt oder er auf die Kids aufpassen muss - dann geht es eben ab aufs Band. Ausreden sind nun tabu. Laufen funktioniert eben auch als Heimarbeit. Und der Effekt? Groß, sagt Hafenchef Meier.

Heute nimmt er seine Laufschuhe sogar bei Auslandsreisen mit. Körper und Geist bleiben so fit, sagt er. Eine Erkenntnis, gegen die der Schweinehund - tief in ihm drin - keine Chance mehr hat."