Künftig sollen nur noch 13 Millionen Euro investiert werden. Bei Gebäudesanierung und Beratung von Bauherren soll gespart werden.

Hamburg. Die Behörde für Umwelt und Stadtentwicklung (BSU) will offenbar den Etat für Klimaschutzprojekte nahezu halbieren. Wie die Tageszeitung "taz" berichtet, sollen die zurzeit zur Verfügung stehenden 23,5 Millionen Euro pro Jahr auf künftig 13 Millionen Euro pro Jahr reduziert werden. Diese Zahl wurde auch dem Abendblatt intern bestätigt. Offiziell gibt es weder von BSU noch von Finanzbehörde eine Stellungnahme. Grund: Bisher werden die Zahlen lediglich im Haushaltsentwurf der BSU gespielt, sind aber noch nicht verabschiedet worden.

Vor allem bei den Fördertöpfen für energetische Gebäudesanierung, der Umweltberatung von Bauherren und Unternehmen in Sachen Energieeffizienz und bei der ökologischen Beratung von Handwerksbetrieben will Senatorin Jutta Blankau (SPD) offenbar den Rotstift ansetzen. Ebenso sollen Förderprogramme wie das für Solarthermie zusammengestrichen und die 2007 eingerichtete Leitstelle für Klimaschutz abgeschafft werden.

+++ Strom aus der Bio-Tonne +++

Sowohl Grüne als auch CDU sind empört über diese Entwicklung. "Das Klimaschutzprogramm wird kaputtgespart", sagt Jens Kerstan (Grüne). Dietrich Wersich (CDU) nennt die Politik des Bürgermeisters "kurzsichtig". Olaf Scholz (SPD) setze mit dieser "dummen Politik die Chancen Hamburgs für die Entwicklung neuer Ideen, Kreativität und wirtschaftlicher Perspektiven" aufs Spiel. (rek)