Zustimmend nickt Bernd Stinsmeier und lächelt, wenn seine jugendlichen Redner mit überzeugenden Argumenten auftrumpfen. Und wenn dann nicht nur die Argumente stimmen, sondern auch die Aussprache präzise ist und die Körpersprache zum Gesagten passt, dann ist der Lehrer, der beim Landeswettbewerb von "Jugend debattiert" in der Jury sitzt, vollends zufrieden. "Es ist toll, wenn junge Leute sich so intensiv mit relevanten Themen auseinandersetzen", sagt der 36 Jahre alte Eimsbüttler, der in der Oberstufe des Gymnasiums Altona unterrichtet.

Stinsmeier ist einer von vier Hamburger Lehrern, die dafür sorgen, dass das Projekt "Jugend debattiert" im Unterricht der Hansestadt verankert wird. Politik hat den Sozialwissenschaftler schon früh interessiert - in eine Partei ist er jedoch nie eingetreten. "Ich beobachte lieber von außen, gebe Tipps, analysiere", sagt der Lehrer und lacht. "So bereite ich meine Schüler auf ihre politische Arbeit vor."

Als Talent-Scout sehe er sich nicht, sagt Stinsmeier. "Eher bin ich die Initialzündung, die jungen Menschen zeigt, wie viel Spaß politische Bildung bringen kann." Dass seine Motivation Früchte trägt, zeigen die Erfolge seiner Schützlinge. "Einer hat die Stadt bei ,Jugend debattiert' vor drei Jahren auf Bundesebene vertreten und sich sehr gut geschlagen", sagt er stolz. "Heute macht er seinen Weg in der Politik." Sein Name? "Wird nicht verraten!"