Doch gegen die Pläne des Ehepaares Helmut und Hannelore Greve gibt es offenbar Vorbehalte der Stadt wegen der Rahmenbedingungen.

Rotherbaum. Für die Hamburger Ehrenbürger Helmut und Hannelore Greve ist das eine Ehrensache. Die Mäzene wollen der Universität Hamburg ein neues Gebäude für mehrere Millionen Euro stiften, so wie sie es schon vor Jahren mit den Flügelbauten am Uni-Hauptgebäude getan haben. "Bild" hat dies erfahren. Doch zu Details mag sich kaum einer äußern.

"Diesbezüglich laufen derzeit Gespräche zwischen allen Beteiligten", sagt Frank Pieter Hesse, Leiter des Denkmalschutzamts. "Diese sind vertraulich. Das ist auch Folge des Respekts, den der Senat den Ehrenbürgern Greve gegenüber hat." Die Wissenschaftsbehörde spricht noch vager lediglich von Gesprächen zwischen der Behörde und Helmut Greve. Worum es dabei ging, wird nicht geäußert.

+++ Universität Hamburg - Die Stadt, die alles weiß +++

Grund für die Zurückhaltung ist offenbar ein Konflikt zwischen Stadt und Stifter über die Rahmenbedingungen des Uni-Anbaus. "Der Neubau sollte Rücksicht auf die besondere städtebaulich prägnante Lage und die beiden flankierenden, bedeutenden Denkmäler nehmen", sagt Denkmalschützer Hesse. Der neue Flügel soll zwischen Staatsbibliothek und Logenhaus entstehen. "Wir begrüßen das Engagement des Ehepaars Greve für den Ausbau der Universität und sind bemüht, eine einvernehmliche Lösung für den Neubau zu finden." Im Bezirk Eimsbüttel soll der Plan laut "Bild" ebenfalls auf Kritik stoßen. "Woher die Aussage stammt, dass der Bezirk über einen solchen Flügel nicht glücklich sei, können wir uns nicht erklären", sagt Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD). "Schließlich liegen dem Bezirksamt keine aktuellen Pläne vor."

An der Universität hofft man derweil auf eine gütliche Einigung. "Ich hoffe sehr und bin zuversichtlich, dass die Hamburger Behörden mit dem potenziellen Stifter einen Kompromiss finden werden, der für die Zukunft der Universität ein Gewinn ist", sagt Präsident Dieter Lenzen.

Manch einen mag das Engagement der Greves für die Hochschule verwundern, haben sie doch bereits einmal mit einer solchen Stiftung schlechte Erfahrungen gemacht. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens hatten sie der Hochschule 1994 zwei neue Flügelbauten für umgerechnet 35 Millionen Euro geschenkt. 2002 wurden die Gebäude fertiggestellt. Die Zeit bis dahin waren von Kritik an der Architektur und dem generellen Vorgehen des Paares geprägt. Manche Studenten protestierten gegen den wachsenden Einfluss privater Geldgeber. Es hängt sicher von der Art der Kritik ab, die noch geäußert wird, ob wir das, was wir außerdem noch angedacht haben, so ungeschmälert in Angriff nehmen", sagte Greve damals dem Abendblatt.