Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Einmal im Jahr ein - inzwischen nicht mehr so bedeutendes - Tennisturnier, ein paar Medenspiele, ein bisschen Hockeytraining, mal ein Konzert - das kann es nicht sein für eine der attraktivsten Sport- und Veranstaltungsflächen der Stadt. Im Herzen der City gelegen, in Alsternähe zwischen Rothenbaumchaussee und Mittelweg mit einer U-Bahn-Station direkt vor der Tür, schreit der Rothenbaum geradezu nach stärkerer Nutzung. Und das nun seit Jahrzehnten. Geschehen ist nichts. Vielmehr droht die Anlage zu einem Mahnmal des verblassten Tennisbooms in Deutschland zu werden.

Deshalb sind die Aktivitäten des Clubs an der Alster zu begrüßen, der dem Gelände neues Leben einhauchen möchte; im Einvernehmen mit dem Tennisbund, dem Bezirk Eimsbüttel und den Anwohnern. Viele sind Mitglieder des Hockey-Bundesligaklubs und interessiert, ihren Kindern beste Freizeitmöglichkeiten zu bieten. Am Rothenbaum gibt es sie. Bei allen verständlichen nachbarschaftlichen Empfindlichkeiten sollte das eine Basis für Verständigung sein.

Der Tennisbund ist klug beraten, Kompromissen nicht im Weg zu stehen. Nichts anderes beabsichtigt er. Tennis- und Hockeyturniere lassen sich auf diesem Areal verbinden, moderne Technik kann binnen kurzer Zeit Tribünen und Plätze den unterschiedlichen Bedürfnissen beider Sportarten anpassen. Das wäre eine Win-win-Situation. Ein Tennis- und Hockeypark am Rothenbaum würde die Sportart in Hamburg aufwerten. Es ist an der Zeit, dass er kommt.