Die Elbphilharmonie zu retten bleibt ein frommer Wunsch

Ist das jetzt endlich der Durchbruch oder doch wieder nur die Fortführung einer unendlichen Hängepartie? Das ist die Frage, die sich stellt, wenn man den Vorschlag der Stadt zur Neuordnung in Sachen Elbphilharmonie an den Baukonzern Hochtief in den Händen hält.

Schon die Einleitung des Schreibens macht wenig Hoffnung auf eine schnelle Einigung. Dort steht, dass sich die beiden Vertragsparteien am 19. April 2011 darauf verständigt hatten, eine Neuordnung zu vereinbaren, um die "gemeinsame Fertigstellung des Gebäudes sicherzustellen".

Ein Gebäude, das Wahrzeichen werden könnte, derzeit aber nur ein weithin sichtbares Warn-Zeichen dafür ist, wie man es nie wieder machen sollte, wenn man ein derart opulentes öffentliches Bauwerk errichten will.

Genau ein Jahr später, im April 2012, "konnte in allen seitdem geführten Gesprächen und Verhandlungen eine solche Vereinbarung nicht herbeigeführt werden", heißt es. Seit einem halben Jahr steht die Baustelle in wichtigen Bereichen quasi still.

Wie kann das sein?, fragt sich der zu Recht empörte Steuerzahler, der bisher für 323 Millionen Euro Baukosten aufkommen muss. Und dafür im besten Fall im Jahr 2015 ein Konzerthaus bekommt, das Magnet sein könnte für Musikliebhaber und Touristen aus aller Welt.

Dann aber müsste jetzt alles ganz schnell gehen. Hochtief müsste erstens bereit sein, die Planung für die technische Gebäudeausrüstung an die Stadt abzugeben und zweitens einem Schiedsgerichtsverfahren zustimmen, welches sämtliche strittigen Fragen bewertet und klärt. Beides ist denkbar.

Außerdem aber müsste der Baukonzern seine Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Saaldachs aufgeben und es nach eigenen Ertüchtigungsmaßnahmen und "ohne irgendeine Mitwirkung des Auftraggebers spätestens bis 31. Mai" absenken. Das ist, je nach Blickwinkel, kluge Strategie oder Kriegserklärung.

Ein frommer Wunsch ist es in jedem Fall.