Eine Glosse von Alexander Schuller

Nirgendwo liegen Triumph und Tragödie so dicht beisammen wie beim Parkplatz-Suchverkehr. Triumph ist, wenn man ein paar Meter voraus eine Lücke entdeckt und in freudiger Erregung den Blinker setzt. Die Tragödie ist, dass es sich stets nur um eine vermeintliche Lücke handelt. Denn da parkt dieses rundliche Ding, so ein Smart, der in der Anschaffung so teuer ist, dass man dafür sogar ein richtiges Auto kaufen könnte.

Wahrscheinlich sind es total smarte Typen, die mit ihrem Verkehrskorken auf Rädern nicht nur die Straßen der Stadt (mit-)verstopfen, sondern auch die Parkreihen so luftig gestalten wie möglich. Anders ist es nicht zu erklären, warum sich theoretisch zwei dieser Gefährte eine Parklücke teilen könnten, dies in der Praxis jedoch nie tun. Getoppt werden diese Raumverschwender nur noch von terroristischen Rollerfahrern, die zu bequem sind, ihre Zweitakter auf dem Bürgersteig abzustellen. Übrigens schreibt Paragraf zwölf der Straßenverkehrsordnung im Absatz sechs "raumsparendes Parken" vor. Zuwiderhandlungen kosten zehn Euro.