In diesem Jahr musste Jochen Rapp Ostern in einem mobilen Baucontainer verbringen. Und statt mit seinen Kindern im Garten nach Eiern zu suchen, gab es am Sonntag mit den Kollegen Rührei und Schokolade zum Frühstück. "Dass wir auf Montage feiern würden, das war schon seit Januar 2011 fest eingeplant", sagt der 47-jährige Ingenieur aus Riede bei Bremen. "Am Donnerstag geht's dann nach Hause, um mit der Familie nachzufeiern. Darauf freue ich mich."

Als Verantwortlicher für die Brückenbauarbeiten am Dammtorbahnhof waren die vergangenen Tage für Rapp besonders stressig. Rund um die Uhr mussten der Polier und sein 14-köpfiges Team arbeiten, um die 270 Tonnen schwere neue Gleisbrücke planmäßig zu montieren. Überstunden waren da bereits abzusehen.

"Auf das schlechte Wetter konnten wir bei einem so knapp bemessenen Zeitplan keine Rücksicht nehmen. Da wird durchgezogen!", sagt Rapp, dick eingepackt in seine neonfarbene Arbeitsjacke. "Und um das zu schaffen, muss man ein eingeschworenes Team sein. Deshalb haben wir auch Ostern gerne zusammen gefeiert und sind stolz auf unsere Arbeit."

Bis zum Spätsommer wird Rapp gemeinsam mit seinen Kollegen am Bahnhof Dammtor arbeiten. Die nächste große Etappe ist die Montage der letzten Gleisbrücke in drei Wochen. Dann wird wieder "durchgezogen".