Ist Facebook ein Coup gelungen, oder hat Mark Zuckerberg mit der Entscheidung, Instagram für eine Milliarde Dollar zu kaufen, Geld verbrannt? Auf den ersten Blick scheint die Entscheidung unverständlich, generiert die kostenlose Foto-App für Smartphones doch keinerlei Umsätze.

Trotzdem ist die Übernahme der richtige Weg: Facebook bekommt nicht nur Zugang zu einen Kundenstamm von mehr als 30 Millionen Menschen weltweit. Zuckerberg erweitert damit auch die Firmenkompetenz in Sachen sozialer Vernetzung um eine wichtige Komponente: Fotos. Die Möglichkeit, Bilder mit anderen zu teilen, gehörte zwar von Anfang an zu Facebook. Jedoch hat das soziale Netzwerk die Weiterentwicklung dieser Funktion zu lange vernachlässigt. Instagram hingegen hat das Aufnehmen, Bearbeiten und Teilen von Bildern einfach und schnell gemacht. Binnen Sekunden lassen sich Fotos durch Retrofilter aufwerten und über verschiedene Netzwerke publizieren.

Der Zukauf ist jedoch keine reine Know-how-Akquise. Sondern auch eine taktische Entscheidung. Instagram veröffentlichte vor einer Woche die Android-Version ihrer App, die in den ersten 24 Stunden mehr als eine Million Mal heruntergeladen wurde. Das Smartphone-Betriebssystem gehört zu Google, dessen soziales Netzwerk gut 100 Millionen Nutzer hat. Mit Pinterest, einem bildbasierten Netzwerk, ist zuletzt ein ebenfalls ernst zu nehmender Konkurrent zu Facebook aufgetaucht. Instagram zu kaufen, könnte sich als probates Mittel herausstellen, um die Mitbewerber auf Abstand zu halten.