Die Videothek um die Ecke, wie wir sie heute kennen, wird es in einigen Jahren nicht mehr geben. Nur wenige spezialisierte Anbieter können die Umwälzungen am Markt voraussichtlich überstehen. Immer mehr Dienstleistungen werden aus Ladenlokalen weg hin ins Internet verlagert. Dieser Entwicklung fallen letzten Endes auch die meisten Verleihstationen für Filme zum Opfer.

Der technologische Wandel lässt sich nicht aufhalten, auch in diesem Wirtschaftszweig nicht. Problematisch ist das bei den Videotheken vor allem deshalb, weil der Zugang zu Filmen im Internet häufig illegal ist. Raubkopieren, das elektronische Stehlen von Filmen und Musikstücken im Netz, ist mittlerweile eine völlig normale Handlung bei der Freizeitgestaltung von Millionen Menschen. Beim Niedergang der Filmverleihläden wirkt das wie ein Brandbeschleuniger.

Traurig ist das absehbare Ende der Videotheken aber auch aus einem anderen Grund. Viele dieser Läden sind bessere Botschafter des Mediums Film, als es ein Internetportal sein könnte. Gut geführte Läden mit kundigem Personal können inspirieren. Für die Vorfreude auf einen Filmabend zu Hause ist der Besuch in der Videothek immer einen Ausflug wert. Vor allem dann, wenn man noch nicht weiß, welchen Film man auf dem heimischen Sofa überhaupt sehen will.

Der endgültige Ladenschluss für viele DVD-Verleiher bedeutet deshalb auch einen weiteren Abschied von einem Stück öffentlicher Kommunikation. Über einen guten oder einen schlechten Film zu plaudern, macht am Tresen einer Videothek bei einer Tasse Kaffee einfach mehr Spaß als zu Hause allein in einem Internet-Chat.