Lange Haare kann er in seinem Beruf vergessen, ebenso wie sichtbare Tätowierungen, Ohrringe oder die zur Schau getragene Ablehnung eines Nassrasierers. Als Hotelpage ist man eben so etwas wie die menschgewordene Visitenkarte eines Hauses, sagt Matthias Dahlheim, 30. Der Kofferträger des Louis C. Jacob begreift ein gepflegtes Äußeres, tadellose Manieren und Diskretion als Selbstverständnis. Seit November ist er für den Erstkontakt im Fünf-Sterne-Hotel an der Elbchaussee zuständig. Und neuerdings parkt er dort nicht nur sündhaft teure Autos ein, sondern heftet Gästen auch die wieder eingeführten Kofferaufkleber ans Gepäck. "Ein wieder belebter Service unseres Hauses, der gut ankommt", sagt Dahlheim.

Angefangen hat der gebürtige Rostocker im Grand Hotel Heiligendamm. "Ich wollte aber immer nach Hamburg", sagt er, weshalb sich der gelernte Kaufmann nun beruflich in Nienstedten und privat in Lokstedt heimisch fühlt. Mit Freundin Kathrin geht es nach seinen Acht-Stunden-Schichten gern zum Stamm-Italiener. Ansonsten lautet die Devise: Im Beruf klein anfangen, um vielleicht groß rauszukommen. "Concierge werden oder an die Rezeption", das könne er sich vorstellen.

Bis dahin parkt Matthias Dahlheim am liebsten Aston Martins ein: "200 000 Euro unterm Hintern - das hat was", sagt er. Routine wird das wohl nie werden. Als Page bleibe es immer spannend.