Traditionell werden sie entlang des Elbstrandes entzündet, aber auch an vielen anderen Orten in der Stadt. Für den Brauch gibt es aber strenge Regeln.

Sie locken jedes Jahr Tausende Besucher an die Elbe: die Osterfeuer zwischen Kirchwerder und Blankenese. Traditionell werden sie am Abend des Ostersonnabends entzündet, um den Winter zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen. Besonders beliebt sind die großen Osterfeuer in Blankenese. Tagelang arbeiten Anwohner an den kunstvoll gestapelten Holztürmen, die meterhoch in den Himmel ragen.

Wer keine Lust auf Gedränge am Strand hat, kann sich die Elb-Osterfeuer vom Schiff aus anschauen. Mit dem MS "Commodore" oder der Barkasse von Kapitän Prüsse geht es an Blankenese vorbei nach Wittenbergen und zurück. Start ist an den St.-Pauli-Landungsbrücken. Nur eine von vielen Möglichkeiten in Hamburg, den Osterbrauch zu erleben.

Beim Wandsbeker Turnerbund geht es in der Kneestraße schon um 18 Uhr los. "Wir haben viele kleine Mitglieder, und die müssen abends ins Bett", sagt Vera Griem vom Turnerbund. Ab 20 Uhr brennt dann das Osterfeuer für die Erwachsenen. In Bergstedt wird das Osterfeuer in der Rodenbeker Straße um 19 Uhr entzündet.

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Im Bezirk Nord in Langenhorn wird es ebenfalls um 19 Uhr im Neuberger Weg beim Feuerwehrhaus entfacht. Im Öjendorfer Park (Billstedt) brennt das Feuer ab 18.30 Uhr. Wer dazu beitragen will, kann von neun bis 14 Uhr unbehandeltes Holz zum Parkplatz P2/Driftredder liefern. Ab 17 Uhr brennt hinter der Alten Küche am Alsterdorfer Markt das Osterfeuer der Stiftung Alsterdorf. Das Osterfeuer mit einer Partynacht verbinden kann man in Schumachers Biergarten am Südring im Stadtpark: Dort werden viele kleine Feuertöpfe entzündet, Eintritt für Personen ab 18 Jahren.

Auch in Rahlstedt gibt es seit 40 Jahren ein großes Osterfeuer, veranstaltet wird es von der Jungen Union (JU). Um 18 Uhr wird das Feuer auf dem Bauspielplatz hinter der Schwimmhalle an der Scharbeutzer Straße in Rahlstedt entfacht. Allerdings wird es wohl in diesem Jahr zum letzten Mal stattfinden. "Uns laufen die Kosten davon", sagt der Rahlstedter JU-Vorsitzende, Florian Drebbert. Etwa 1000 Euro kostet die Veranstaltung mittlerweile. "Früher haben wir das Feuer einfach ausbrennen lassen", sagt Karl-Heinz Warnholz, der das Rahlstedter Osterfeuer vor 40 Jahren ins Leben rief. "Heute muss es um 22 Uhr gelöscht werden." Um die Asche zu entsorgen, müsse jetzt ein Container gemietet werden. Auch Toilettenhäuschen sind vorgeschrieben. Das alles kostet, so der CDU-Mann.

Denn mit der Zunahme der Osterfeuer wurden auch die Auflagen verschärft. Trotzdem werden auch in diesem Jahr die Osterfeuer entlang des Elbstrandes zwischen Neumühlen und Blankenese brennen. Genehmigt sind sie nicht, nur geduldet. Der Elbstrand gehört der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA). Wichtig sei ein fester Ansprechpartner vor Ort, ein sogenannter Luntenführer, sagt Alexander Schwertner von der HPA. Außerdem werden die Osterfeuer im Vorfeld von der Feuerwehr inspiziert.

"Keiner würde ein Feuer im Strandabschnitt und im Landschaftsschutzgebiet genehmigen", sagt Kerstin Godenschwege, Sprecherin des Bezirksamts Altona. Das gilt auch für die vielen anderen Feuer entlang des Elbstrands. Aber, so die Sprecherin: "Gegen diese kleinen Familienfeuerchen hat kein Mensch etwas. Problematisch sind die großen Feuer." Bei manchen sei das Risiko einfach zu groß.

Wie bei dem Osterfeuer in Övelgönne, das seit letztem Jahr verboten ist. "Da waren mehr als 10 000 Personen und kein Ansprechpartner vor Ort", sagt der Sprecher der Hamburger Feuerwehr, Hendrik Frese. Der Strandbereich sei an dieser Stelle oben von einer Mauer begrenzt, unten von der Elbe. Zwei Fluchtmöglichkeiten seien zu wenig bei so vielen Menschen.

Ein weiteres Problem ist der deutlich erhöhte Kohlenstoffdioxidausstoß. "Die Schadstoffbelastung ist stark messbar", sagt Bernd Quellmalz, Sprecher des Naturschutzbundes Hamburg. Der Umweltexperte betont, dass nur unbehandeltes Holz und Schnittgut aus dem Garten verbrannt werden dürfen. Kunststoffe, Farbreste, Gummireifen oder Dachpappe sind verboten, weil sie für Gesundheit und Umwelt gefährliche Schadstoffe abgeben. Feuerwehrsprecher Frese sagt: "Das Osterfeuer dient nicht der Müllentsorgung."

Quellmalz rät zudem, das Holz vor dem Anzünden umzuschichten - viele Tiere nutzen den Holzstapel als Versteck und könnten bei lebendigem Leib verbrannt werden.