Wie wäre es, wenn jeder Mensch einen leeren Stadtplan vor sich liegen hätte und anfangen könnte zu planen und zu investieren? Die Menschen wären zufriedener, da ist sich Georg Pohl sicher. Weil sie eigenen Visionen Form geben könnten. Da das Leben aber kein Spiel ist, hat sich der 52-Jährige etwas anderes ausgedacht. Er will den Mittelweg-Club gründen: einen Ort, an dem Händler, Eigentümer und Anwohner des Mittelwegs gemeinsam ihre Vision für ihre Straße umsetzen.

Der gebürtige Dresdner, der seit fünf Jahren die Gemeinnützige Treuhandstelle in Hamburg leitet, hat Erfahrungen in Sachen Stadtentwicklung. Seit 1993 steht er dem Verein für Stadtteilmanagement und Regionalentwicklung Netzwerk-Agens e. V. vor. Er hat die "Stadtspieler" erfunden, ein Brettspiel für Erwachsene, die sich so dem Thema Stadtentwicklung auf unterhaltsame Weise nähern können. Und täglich bringt er bei seiner Arbeit Menschen zusammen. Menschen mit Ideen auf der einen Seite, Menschen mit den nötigen Ressourcen auf der anderen.

Das will er künftig auch am Mittelweg tun. Und damit Vorbild sein für diese Stadt, in der der zweifache Vater schon immer leben wollte. Weil sie vielfältig ist, offen und sich treu. Oder wie Pohl es formuliert: "Hier gibt es die raue Elbe und die liebliche Alster - und man kann wählen zwischen beiden."