Der Mond hat Wirkung auf die Flora. Vollmondphase wirkt verstärkend auf die gesamte Pflanzenwelt, deshalb wird vermehrt, geteilt und ausgesät.

"Der Mond ist aufgegangen" - wer kennt nicht das erhellende Gedicht von Matthias Claudius? Der Mond hat tatsächlich Wirkung auf die Flora. Die Vollmondphase wirkt verstärkend auf die gesamte Pflanzenwelt, deshalb wird vermehrt, geteilt und ausgesät. Wenn das zweithellste Objekt am Himmel abnimmt, wird nicht nur das Mondlicht schwächer, sondern auch alles am Boden. Die Kräfte der Pflanzen ziehen sich in die Erde zurück; das unterirdische Wachstum von Wurzelgemüse, Zwiebeln, Knollen und Rhizomen wird in dieser Phase gefördert. Ohne wissenschaftliche Anerkennung, aber mit außergewöhnlicher Gewissheit wird nicht nur mit, sondern auch unter dem Mond gegärtnert, sortiert, geschnitten und geerntet. Nach den Regeln des Mondgärtners zählen Bohnen, Beeren und Tomaten zu den Fruchtpflanzen, Möhren und Radieschen zu den erdverbundenen Wurzelpflanzen. Die zahllosen Blütenpflanzen sind mit dem Element "Luft" verbunden, Blattpflanzen wie Kohl und Salat mit dem Element Wasser.

Wer kalendarisch dem Mond vertraut, ist zuversichtlich, dass Rosen, Rasen und Radieschen nicht nur besser, sondern auch gesünder wachsen. "Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen, und ist doch rund und schön!" So beschrieb Matthias Claudius Lunas sichelartiges Aussehen. Die Sichel gleicht dem Erntemesser, das kann man sich gut merken: Jetzt ist der Pflanzenrückschnitt angesagt. Was gekürzt wird, braucht wieder Kraft zum Aufbau, deshalb ist auch Düngen angesagt. Nimmt der Mond zu, werden die oberirdischen, fruchtenden Gewächse geerntet und verzehrt. Auch Umtopfen und Veredeln fallen in diese Mondphase. "So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn" (Claudius) - es ist doch erstaunlich, dass es Dinge gibt, die sich nicht immer eindeutig erklären lassen und dennoch funktionieren.