Die Norisbank wird nur noch als Direktbank existieren. Alle Geldgeschäfte können nur per Computer und Internet oder Telefon abgewickelt werden.

Hamburg. Die 650 000 Kunden der Norisbank müssen sich eine neue Bank suchen, wenn sie auch künftig eine Filiale nutzen wollen. Die Norisbank wird nur noch als Direktbank existieren. Die Folge: Alle Geldgeschäfte können nur per Computer und Internet oder Telefon abgewickelt werden. "Die 90 Filialen, darunter auch die sieben in Hamburg, werden zum 1. August geschlossen", sagt Anja Zerbin, Sprecherin der Norisbank. Hintergrund ist, dass die Norisbank und die Postbank zur Deutschen Bank gehören und Einsparungen angestrebt werden.

Kunden, die weiterhin eine Filiale nutzen wollen, erhalten das Angebot, zur Postbank mit 1100 Standorten zu wechseln. "Ihnen werden individuelle Angebote unterbreitet", sagt Zerbin. Damit sollen die Kunden zunächst die besseren Konditionen der Norisbank weiter nutzen können. So verlangt die Norisbank keinen Geldeingang in bestimmter Höhe für das kostenlose Girokonto. Bei der Postbank wird dagegen ein Geldeingang von 1000 Euro vorausgesetzt. Sonst werden 5,90 im Monat fällig. Doch es ist nicht klar, für wie lange die Sonderkonditionen gewährt werden. Den in Hamburg von der Schließung betroffenen 40 Mitarbeitern wird ein Jobangebot von der Postbank unterbreitet. "Niemand wird entlassen", sagt Zerbin. "Wir streben einvernehmliche Lösungen an." Auch bei Gehalt, Urlaubsanspruch und Arbeitsweg sollen die Mitarbeiter nicht schlechter gestellt werden als bisher. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen laufen noch.

Deutsche Bank schließt Filialen der Tochter Norisbank

Die 19 000 Beschäftigten der Postbank müssen sich auf Personaleinschnitte einstellen. "Wir wissen aber noch nicht, in welcher Form und in welcher Höhe sich der Personalabbau vollziehen wird", sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Stefan Jütte. Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen ließen den Gewinn der Postbank 2011 um 20 Prozent auf 111 Millionen Euro schrumpfen.