Volker ter Haseborg, geborener Hamburger, arbeitet als Reporter beim Hamburger Abendblatt

Mein Lieblingsplatz

"Das Eiscafé" an der Rodigallee 167 ist seit mehr als 50 Jahren weit über Jenfeld hinaus bekannt. Jens Schöning führt seit 1984 das Geschäft. Bei den Eissorten sind seine Kunden konservativ: Vanille, Schokolade, Erdbeere werden gerne genommen. "Wir hatten auch Lakritzeis. Aber dafür ist Jenfeld nicht der Stadtteil", sagt Schöning. Sein Eiscafé ist nicht hipp, sondern eher retro, im Sommergarten stehen gelb-rote Sonnenschirme und blaue Plastikstühle. Von März bis Oktober hat "Das Eiscafé" geöffnet, täglich von elf Uhr bis eine Stunde nach Sonnenuntergang.

Das Original

Wenn Stefan Holst mit seinem Rad durch Jenfeld fährt, kommt er nicht weit. "Hallo Stefan, wie geht's?", rufen die jungen Menschen, fast alle kennen ihn. Stefan Holst ist Straßensozialarbeiter, er betreut seit 14 Jahren junge Menschen im Alter von 14 bis 27. Drohende Obdachlosigkeit und Orientierungslosigkeit sind ihre Probleme. Holst geht dahin, wo sie sich treffen, bietet seine Hilfe an. "Ich mag ihre offene Art", sagt er. Seine Erfolgserlebnisse: wenn seine Jugendlichen ein selbstständiges Leben führen - und zum Beispiel eine Ausbildung machen.

Ideal für ...

Gegenwärtig ist die Einwohnerstruktur geteilt - die Alteingesessenen auf der einen, die Zuwanderer auf der anderen Seite. Wer in den vergangenen Jahren nach Jenfeld zog, der tat dies, weil die Mieten in den Saga-Wohnungen günstig waren. Wer in Jenfeld wohnt, der ist bodenständig. Die Bürger engagieren sich. Eine Schlafstadt ist Jenfeld also nicht. Außerdem ist man von hieraus schnell im Grünen. Es wäre schön, wenn sich die Teilung der beiden Einwohnergruppen mit den Jahren aufheben würde. Das neue Stadtquartier Jenfelder Au ist eine Chance dafür.

Volker ter Haseborg, geborener Hamburger, arbeitet als Reporter für das Abendblatt Mail: volker.terhaseborg@abendblatt.de