Die Polizeischüler würden von ihrem Arbeitgeber im Stich gelassen. Verantwortliche sollten sich an einen Tisch setzen, um nach Lösungen zu suchen.

Hamburg. Polizeischüler fänden in Hamburg nicht genügend bezahlbaren Wohnraum und würden von ihrem Arbeitgeber im Stich gelassen: So lautet die Kritik der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Diese fordert nun den Polizeipräsidenten Wolfgang Kopitzsch (SPD) und die Innenbehörde auf, sich mit den Hamburger Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften an einen Tisch zu setzen, um nach Lösungen zu suchen.

"Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Lage auf dem Hamburger Wohnungsmarkt schwierig ist", sagt der DPolG-Landesvorsitzende Joachim Lenders. Ein Polizeischüler erhalte während seiner zweieinhalbjährigen Ausbildungszeit monatlich rund 900 Euro Ausbildungsvergütung für den mittleren Polizeidienst. Für das15-Quadratmeter-Apartment im Polizeiwohnheim seien 202,50 Euro fällig. "Die Polizei Hamburg hat nun aber entschieden, dass die Mietverträge dort nur noch für sechs Monate befristet vergeben werden, weil die nächsten Polizeischüler bereits vor der Tür stehen.

+++ Hamburg will Anstieg der Mieten bremsen +++

Die bisherigen Bewohner lässt man schlicht und ergreifend im Regen stehen", kritisiert Lenders. Offenbar sei man der Meinung, dass sie mit 900 Euro Gehalt schon etwas Passendes finden würden. "Unverantwortlich" ist es nach Meinung des DPolG-Landeschefs, dass sich die Polizei um diese sozialen Probleme der Schüler nicht kümmere. Lenders: "Soll unser Polizeinachwuchs unter der Brücke schlafen? Rausschmiss und Obdachlosigkeit für Polizeischüler sind keine Lösung."

Die Polizei wollte sich zu der Kritik der Gewerkschaft gestern gegenüber dem Abendblatt nicht äußern.