Eine Glosse von Sonja Broockmann

Der Hamburger, so heißt es gern im Rest er Republik, sei unnahbar und humorlos. Ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält. Dabei lassen sich die Hanseaten wohl kaum alle über einen Kamm scheren. Apropos, Hamburger lassen sich gern bei "Scalphunter", "Kiezschnitte" oder gleich von "Frau Tolle" selbst frisieren.

Die Brillen des Optikers "Sehgang" sitzen auf der einen oder anderen Nase. Und wenn der ungeduldige Partner anruft, kann man ruhigen Gewissens behaupten man sei "Im Büro" - und dort noch ein Bier bestellen.

Ja, die Namen mancher Geschäfte werden immer witziger. Doch woher kommen diese ganzen Wortspielereien? Man könnte glatt vermuten, dass es eine Agentur gibt, die sich allein mit einer solchen Namensfindung beschäftigt. Tatsächlich, so versichern die Betreiber der Geschäfte, handelt es sich jedoch um Eigenkreationen, entstanden aus einer Schnapslaune heraus. Manche seien auch das "Ergebnis angestrengten Nachdenkens". Doch so viel Kreativität kann auch zu Missverständnissen führen.

So wird wohl der ein oder andere Besucher des "Freudenhauses" enttäuscht gewesen sein, als er feststellen musste, dass ihm hier keine Damen, sondern Rouladen serviert werden. Und in einem Laden mit ebendiesem Namen im Hamburger Norden werden schicke Damenklamotten verkauft

Doch immerhin vermögen es einige dieser Wortschöpfungen, uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Für den Fall, dass die Hamburger Frühlingssonne das ausnahmsweise mal nicht übernimmt.