Wann die Reise ins Land der Ideen begann? Es war an einem Tag, an dem Stephanie Landa ihre Tochter Leonie, damals zwölf, dabei beobachtete, wie sie am Computer ihre eigenen Texte aufnahm. Bis dahin war Landa die typische "Offline"-Mutti gewesen - beeindruckt, aber auch eingeschüchtert von dem rätselhaften Kasten, der die Welt verändert. Doch an jenem Tag siegte die Neugier, das "fremde Wesen" Computer kennenzulernen. Das war vor fünf Jahren. Heute betreibt die 46-Jährige die Internetplattform Audiyou, die jetzt von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" mit dem Preis "Ausgewählter Ort 2012" ausgezeichnet wurde.

Für die fröhliche Frau mit dem unglaublichen Lachen ist Audiyou, das Geräusche aus aller Welt sammelt, wie ein zweites Kind. Sie hat es in die Welt gebracht, aufgezogen, gepflegt - und sie möchte es irgendwann auf eigenen Füßen stehen sehen. Und so gibt es für sie keine Arbeitszeitbegrenzung. Sogar am Wochenende in der Datscha am Schaalsee ist sie online. Auch wenn sich dieser Einsatz bislang finanziell nicht bezahlt macht. Doch Stephanie Landa geht es nicht in erster Linie ums Geld. Sie möchte, dass Menschen am Rechner Schaffensfreude erfahren. Es geht ihr um "Kreativität für alle".

Vielleicht auch, weil sie selbst das Schöpferische liebt. Theater, Literatur, Musik. Ihr Lieblingsgeräusch auf Audiyou? Sie lacht: "Wenn Insektenbeine über das Mikro schaben!" (hk)