Es sollte Hamburgs erstes Geschäftszentrum nur für Muslime werden: Ins Center sollten unter anderem ein Kaufhaus und Büros einziehen.

Harburg. Das war das Vorhaben der tunesischstämmigen Noura Abdi, und es sorgte bundesweit für Aufsehen. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (SPD) sahen Integrationsbemühungen in Gefahr.

Nun ist der Plan geplatzt, denn Wolfgang Adamofski, Eigentümer des Gebäudes am Krummholzberg in Harburg, ließ den Mietvertrag annullieren. "Abdi hat diesen Vertrag mit meinem Vater Gerhard abgeschlossen. Das ist rechtlich nicht möglich", sagte Wolfgang Adamofski dem Abendblatt. Noura Abdi hatte allerdings an die Rechtmäßigkeit geglaubt. "Es wird so schön, unser Firdaus-Center", schrieb Abdi, die einen Internetversandhandel für Muslim-Bekleidung betreibt, auf Facebook. Sie begann sogar schon, die ehemalige Kneipe umzubauen - ohne Genehmigung des Eigentümers. Dem 90 Jahre alten Gerhard Adamofski ist die ganze Sache nun offenbar peinlich: "Noura Abdi tut mir leid. Sie hatte ja geglaubt, dass alles in Ordnung gehe."

+++ Januar 2012: Einkaufszentrum für Moslems geplant +++

Politiker der Bezirksversammlung, die heftig über Abdis Projekt diskutiert hatten, zeigen sich erleichtert: "So ein Moslem-Center hätte die Integrationsarbeit behindert", sagte CDU-Kreischef Ralf Dieter Fischer.