Aktionswoche gegen Rassismus

Mehr als 60 Veranstaltungen: "Hamburg steht auf!" eröffnet

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abendblatt.de

Mit dem Rundgang "Wege nach Neuengamme" ist die Aktionswoche gegen Rassismus gestartet. Mehr als 60 Veranstaltungen sind bis 24. März geplant.

Hamburg. Die Aktionswoche „Hamburg steht auf!“ gegen Rassismus ist am Donnerstag mit dem Rundgang „Wege nach Neuengamme“ eröffnet worden. „In dem anderthalb Stunden dauernden Rundgang wollen wir einen Blick auf die Schicksale von Hamburgern werfen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und in das Konzentrationslager Neuengamme eingewiesen wurden“, sagte Rita Bake vom Landesinstitut für politische Bildung. Die von dem Verein „Laut gegen Nazis“ organisierte Kampagne dauert bis zum 24. März und soll ein bundesweites Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen.

Mehr als 30 Teilnehmer hatten sich an der ersten von mehr als 60 geplanten Veranstaltungen der Aktionswoche beteiligt. Ihr Weg führte durch die Hamburger Innenstadt und zu verschiedenen Stationen, darunter das Rathaus, die ehemalige Zentrale der Gestapo in der heutigen Baubehörde und die Buchhandlung Felix Jud am Neuen Wall. „Der Gründer Felix Jud wurde ohne Verurteilung ins Gefängnis und anschließend ins Konzentrationslager Neuengamme eingeliefert. Er hatte in seiner Buchhandlung von den Nazis verbotene Bücher und auch Handzettel der Organisation Weiße Rose vertrieben“, sagte Bake.

Neben Führungen umfasst „Hamburg steht auf!“ Schulprojekte, Lesungen und Konzerte geplant. Die Kampagne wird von 150 Partnern, zahlreichen Initiativen und Prominenten unterstützt, darunter TV-Koch Tim Mälzer und der Hamburger Sänger Lotto King Karl. Auch Musiker und Bands wie etwa Jan Delay, Smudo und The Black Pony haben Auftritte zugesagt.

„Hamburg steht auf!“ findet anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Sie sollen an einen UN-Gedenktag am 21. März erinnern. 1960 kam es an diesem Tag in Südafrika zum Massaker von Sharpeville, bei dem 69 Menschen getötet wurden. Bundesweit sind Veranstaltungen in mehr als 300 Städten und Gemeinden geplant. (dpa)

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