Eine bessere Ausbildung für Pädagogen hilft den Schülern

Es ist nicht gerade einfach, heute ein Lehrer zu sein. Die Schüler krakeelen im Unterricht und meckern wegen der Hausaufgaben. Die Eltern beschweren sich wegen der aus ihrer Sicht zu schlechten Zensuren. Und dann ist da die Gesellschaft, die Lehrer für faul hält, denn welcher normale Arbeitnehmer hat denn sonst, bitte schön, 13 Wochen Ferien im Jahr? Die Liste der Nachteile ließe sich fortführen: Die Klassen sind zu groß, es herrscht Burn-out-Gefahr, an den Wänden bröckelt der Putz, die Turnhallen sind marode. Zugegeben: Diese Aufzählung ist reichlich plakativ und klischeebeladen. Trotzdem gilt, dass Lehrer längst kein Traumberuf mehr ist. Immer weniger junge Leute entscheiden sich für diesen Job.

Das hat Folgen: Jeder zweite Lehrer ist heute älter als 50 Jahre. Bis 2015 und 2020 werden viele von ihnen in den Ruhestand gehen. Wenn sich nichts ändert, steht Deutschland vor einem massiven Lehrermangel. Denen, die den Schulbetrieb aus Altersgründen verlassen, folgt nicht ausreichend junger Nachwuchs. Es ist deshalb ein richtiger und mittlerweile dringend notwendiger Schritt, die Lehrerausbildung an ausgewählten Universitäten nun auch auf das angesehene Exzellenzniveau anzuheben.

Schon jetzt fördert der Bund herausragende Forschung und Lehre an einzelnen Hochschulen, die sich um ihren Schwerpunkt besonders verdient gemacht haben. Dass nun neben Neurowissenschaften oder Meeresbiologie auch das Unterrichten von Kindern mit einem eigenen Förderprogramm geadelt wird, schlägt gleich mehrere Fliegen mit derselben Klappe: Zum einen wird der Studiengang für junge Menschen attraktiver. Zum anderen kann langsam, aber sicher auch das Ansehen der Lehrer in der Gesellschaft gesteigert werden. Beides hilft gegen das Nachwuchsproblem.

Und dann ist da der inhaltliche Profit: Wo mehr Qualität in die Lehrerausbildung gesteckt wird, da können auch die Lehrer einen besseren Unterricht machen. Und das kommt dann vor allem den Schülern zugute. Seit dem großen PISA-Schock von vor zehn Jahren wurde immerhin viel darüber diskutiert, wie man die Leistungen in deutschen Klassenzimmern verbessern kann. Es ist verwunderlich, dass ein solches Programm nicht schon viel früher gestartet wurde. Gut, dass es jetzt so weit ist.