Ob und wie schnell der JadeWeserPort in Wilhelmshaven ein Erfolg werden wird, lässt sich heute nicht beurteilen. Der Welthandel wächst zwar, doch die Folgen der Finanzmarktkrise sind längst nicht überwunden. Zudem nimmt 2013 der Hafen von Rotterdam den ersten Abschnitt seiner Ausbaustufe Maasvlakte 2 in Betrieb. Die zusätzlichen Kapazitäten für den Containerumschlag an der Jade und an der Maas bringen den Transportmarkt in Bewegung. Auch Hamburgs Hafenwirtschaft wird sich vermutlich an den absehbaren Preiskämpfen beteiligen müssen, um ihre Terminals optimal auszulasten.

Jenseits aller Konkurrenzdiskussionen zwischen Hamburg und Wilhelmshaven aber ist der JadeWeserPort für Norddeutschland eine Bereicherung. Das neue Terminal bietet mit mehr als 18 Meter Wassertiefe einen geografischen Vorteil, den kein anderer Hafen in Deutschland vorweisen kann, auch Hamburg nicht. Europas größter Hafen Rotterdam hingegen schon. Wilhelmshaven ergänzt die norddeutsche Hafenwirtschaft vor allem gegen die wachsende Marktmacht in den Niederlanden.

Hamburg hätte sich am JadeWeserPort beteiligen können, entschied sich aber zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts dagegen, um die Finanzmittel auf den Ausbau des eigenen Hafens zu konzentrieren. Falls Wilhelmshaven ein Erfolg und das Terminal erweitert wird, kann die Hansestadt ihre Haltung ja in einigen Jahren vielleicht noch einmal überprüfen. Sollte sich der JadeWeserPort aber als Fehlkalkulation erweisen, hätten sich entsprechende Diskussionen ohnehin erledigt. Der Markt wird es richten. Und so soll es auch sein.