Eine Glosse von Sabine Tesche

Es musste das "Star Wars"-Laserschwert sein. Unglaublich laut, unglaublich grellblau und mit 55 Euro auch unglaublich teuer.

Doch es war die Hauptattraktion am Geburtstag des Sohnes. Ein Volltreffer. Heiß umkämpft und bereits nach zwei Tagen kaputt. Großes Geheul, großes Unglück. Und nur dadurch zu beschwichtigen, dass ich mich bereit erklärte, das Laser-Plastikmonstrum in Mannshöhe schon am nächsten Tag umzutauschen.

Volles Haus in der Spielzeugabteilung bei Karstadt an der Osterstraße. Dennoch erwische ich eine freundliche Verkäuferin. Bittere, erste Enttäuschung. Das Schwert gibt es nicht in dieser Filiale, auch nicht in der Innenstadt - es muss aus dem Lager kommen. "Mindestens eine Woche Lieferzeit, wir können es Ihnen aus Kulanz zuschicken, dann dauert es noch mal eine Woche", sagt sie ernst. Diskussion scheint zwecklos. Ich stelle mich innerlich auf weitere zwei Wochen Geheule ein und nicke ergeben.

Bis ein Engel erscheint. Eine weitere Verkäuferin. Sie sieht die Lieferadresse, denkt nach und hat plötzlich einen unerhörten Vorschlag: Sie bietet an, das Schwert auf dem Weg nach Hause bei uns persönlich vorbeizubringen. "Ich wohne in der Nähe, das ist nur ein kleiner Umweg. Dann muss Ihr Sohn nicht so lange warten", sagt sie. Und sie hilft noch, das Schwert von den Batterien zu befreien. "Die müssen Sie ja nicht doppelt bezahlen." Was für ein Service: unglaublich nett, unglaublich spontan und unglaublich ungewöhnlich.

PS: Das Schwert hat sie gestern vorbeigebracht, auch noch drei Tage früher als erwartet.