Wenn es derzeit überhaupt eine Wachstumsbremse für erfolgreiche Computerspieleentwickler gibt, so ist dies der Mangel an geeignetem Nachwuchs. Hamburg, die Hochburg der Branche in Deutschland, bekommt das zu spüren. Um die rund 500 offenen Stellen in der Hansestadt besetzen zu können, müssen sich die Firmen einiges einfallen lassen.

Zusammen mit dem Verband gamecity:Hamburg haben sie sich zuletzt nach Berlin und Thüringen, aber auch in die Niederlande auf Werbetour begeben, um die begehrten Fachkräfte für eine Tätigkeit wischen Alster und Elbe zu interessieren. Auch wenn andere Zweige der IT-Wirtschaft ein nicht ganz so spektakuläres Wachstum zeigen, haben sie das gleiche Problem: Computerspezialisten sind rar.

Vor diesem Hintergrund ist es - gelinde gesagt - unverständlich, warum Hamburg eine buchstäblich naheliegende Chance nicht nutzt: Sich auf der Cebit in Hannover als attraktiver Standort dieser Hightech-Branche darzustellen. Wie schon im Vorjahr ist die Hansestadt nicht mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten, kein Senator fährt zu einem offiziellen Besuch dorthin.

Ob es nun an mangelnder Aufmerksamkeit für diesen Wirtschaftszweig, an unklaren Zuständigkeiten dafür oder gar an Selbstüberschätzung im Vergleich zu anderen deutschen Standorten liegt - es wird höchste Zeit, ein angemessenes Konzept für die nächsten Jahre zu finden. Denn die Konkurrenz schläft nicht. So hat Berlin in Bezug auf die Hochschulen die Nase ohnehin vorn. Die Berliner sind auch sehr aktiv, wenn es darum geht, den Standort zu fördern - und natürlich sind sie auf der Cebit.