Es ist menschlich, dass Mitarbeiter der Bezirklichen Ordnungsdienste lieber Parksündern nachspüren als den Verursachern der allgegenwärtigen Hundehaufen. Ein Auto bellt nicht, und es beißt auch nicht. Gefahrlos kann das Strafmandat unter den Scheibenwischer geklemmt werden. Auf diese Weise lassen sich bequem viele Nachweise nachgekommener Kontrollpflicht generieren.

Klar, Hunde und ihre Besitzer auf "frischer Tat" zu ertappen ist etwas schwieriger. Nicht aber in den seit Jahren berüchtigten "Tretminen-Zonen" wie der Heimfelder Haakestraße, der Gaußstraße in Ottensen oder der Telemannstraße in Eimsbüttel. Verstöße gegen das Hundegesetz könnten dort fast im Minutentakt geahndet werden.

Die Bezirksämter müssen das allerdings auch wollen. Doch daran bestehen erhebliche Zweifel. Freundliche Appelle an die Einsicht der Hundebesitzer reichen nicht aus, um des Problems Herr zu werden. Sonst wären hiesige Hundewürste zuhauf nicht seit Jahren Dauerthema.

Da eine spürbare Erhöhung der Hundesteuer auch diejenigen treffen würde, die ihrer "Räumpflicht" nachkommen, bleibt nur eins: Die Bezirklichen Ordnungsdienste müssen endlich härter durchgreifen - mit deutlich höheren Bußgeldern. 30 Euro, die eh höchst selten fällig werden, zeigen eben keinerlei erzieherischen Effekt.