Eine Glosse von Daniel Herder

Die meisten Blechschäden im Ländle verursachen die Bildungselite und das Bildungsprekariat Hand in Hand. "Verkehrsunfälle in Deutschland - bei Abiturienten und Hauptschülern kracht es am häufigsten", heißt es in einer jetzt vom Internet-Portal auto.de vorgelegten Untersuchung. In ihrer Studie kommen die Verfasser zu dem erschreckenden Ergebnis, dass knapp die Hälfte der 2,4 Millionen Verkehrsunfälle - nämlich 975 000 - auf die 121 größten deutschen Städte entfällt. Da haben die Verfasser ja fast mathematisches Halbwissen bewiesen. Und lassen uns erstaunt zurück, dachten wir doch bisher, dass Büttenwarder Unfallschwerpunkt Nummer eins sei.

Erfasst sind indes nur Unfälle mit Autos, Motorrädern, Mofas und Fahrrädern. Leider verschweigt die Statistik die restlichen 450 000 Unfälle, die auf Frontalzusammenstöße mit Ufos, plötzlich vom Himmel herabfallenden Menschen oder vom Laster fallenden Dixi-Klos zurückgehen.

In 31 Prozent der 121 Städte, warnt "auto.de"-Chefredakteur Thomas Kuwatsch, "gibt es überdurchschnittlich viele Verkehrsrowdys". Was jetzt unterdurchschnittlich überraschend ist. Dass Kluge besonders oft Crashpiloten sind, schließt "auto.de" messerscharf aus der Tatsache, dass die Bürger in 38 Prozent jener Rowdy-Städte, zu denen auch Hamburg gehört, über einen signifikant hohen Bildungsgrad verfügen. Eindringlich warnt die Studie: "Klugheit schützt vor Unfall nicht." Und Dummheit nicht vor dem Verfassen von Pressemitteilungen. "Auto.de" hat seinen Sitz übrigens in Leipzig. Im Barfußgässchen. Noch Fragen? Nö.