Ein Erfahrungsbericht von Elisabeth Jessen

Als die Post noch mit Kutschen transportiert wurde, musste der Postillon jederzeit damit rechnen, dass Räuber aus dem Unterholz auftauchten und ihn ausraubten. Da kam so manche wertvolle Fracht nicht beim Adressaten an.

Daran hat sich leider auch in Zeiten moderner Paketdienste nichts geändert. Die Zahl der Sendungen hat sich deutlich gesteigert, die Paketboten sind viel beschäftigt. Vielleicht fällt deshalb manchmal eine Sendung vom Laster - das reduziert die Arbeitsbelastung. Und dann gibt es auch noch Räuberbanden, die hausen nur nicht mehr im Wald.

Ein Paket zu verschicken ist immer noch ein Abenteuer. Mein Versuch, eine bei Ebay versteigerte Jacke der neuen Besitzerin zuzuschicken, ist jedenfalls gescheitert. DHL übernahm das Paket am 8. Dezember 2011. Der erste Nachforschungsantrag blieb ohne Antwort. Die erneute Nachfrage Anfang Januar 2012 bei DHL brachte wieder keine neue Erkenntnis: Dafür kam folgende Mail:" Ihr Anliegen können wir ... nicht abschließend bearbeiten. Daher haben wir Ihre E-Mail an den zuständigen Ansprechpartner weitergeleitet ..." Von dieser Sorte Mails gab es noch mehrere.

Inzwischen überwiesen wir der Frau, die auf die Jacke wartete, ihr Geld zurück. Die Korrespondenz mit DHL ging munter weiter. Zwischendurch griff das Unternehmen auf die altmodische Briefpost zurück und forderte Unterlagen wie Kaufbelege für die Jacke und Fotos, auf denen sie getragen wurde, an. Nach zwei Monaten wurde DHL mürbe und überwies das Geld. Und irgendein Räuber läuft jetzt mit der Daunenjacke herum.