Im Karmelgebirge bei Haifa lebten bis ins 13. Jahrhundert hinein Mönche als Einsiedler nach dem Ideal des Propheten Elias. 1242 wurden sie vom Bischof von Jerusalem aufgefordert, eine Gemeinschaft zu bilden. Während der Kreuzzüge verschlug es sie weit gen Westen, wo sie nur als Bettelorden existieren konnten.

Im 14. Jahrhundert schlossen sich auch Frauen an. Der Orden der "Unbeschuhten Karmeliten" wurde 1562 von der heiligen Teresa von Avila, die allein 16 Klöster gründete, reformiert. Um eine familiäre Atmosphäre und geistlichen Austausch zu gewährleisten, sollten die Karmel nur noch von maximal 13 Schwestern bewohnt werden.

Oberster Repräsentant des Teresianischen Karmel ist Padre Generale Saverio Cannistrà, ein Italiener, der in Rom residiert. Teresa von Avila war übrigens immer gegen einen Mann als Spiritual.

Das älteste deutsche Karmelitinnen-Kloster wurde 1637 in Köln gegründet. Insgesamt gibt es 22, darunter fünf, die auch von insgesamt 31 Mönchen bewohnt werden. Das nördlichste befindet sich in Berlin. Die einzelnen Klöster sind autonom, unterstehen keiner zentralen Leitung.

Die Karmelzelle auf Finkenwerder ist noch kein autonomes Kloster, da ihr bislang nur drei Nonnen angehören. Rechtlich gehört sie zum Karmelitinnen-Kloster Hainburg in Hessen, bis sich dauerhaft sechs Schwestern auf der Elbinsel niedergelassen haben.