Versprechen: Hamburg soll zur Hauptstadt der Windkraft in Deutschland werden und gemeinsam mit den norddeutschen Ländern die Region zu einem der führenden Standorte dieser Branche auf der Welt.


Sachstand: Das Thema Windenergie ist in den vergangenen Monaten vor allem durch den Streit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein um die Leitmesse der Branche aufgefallen. Das Problem: Hamburg will ab 2014 eine eigene Windenergiemesse. Bisher war die "Husum Wind" die weltgrößte. Die Branche wächst aber und Husums Kapazitäten sind ausgereizt. Die angekündigte Konkurrenz aus Hamburg empfanden die Schleswig-Holsteiner trotzdem als "massiven Angriff auf die Wirtschaftsinteressen" des Landes. Scholz sah das Problem nicht, betonte immer wieder die gute Zusammenarbeit mit dem Nachbarland und pochte auf Hamburgs Führungsrolle bei der Windkraft - vor allem, seit die Siemens AG entschieden hat, ihr neues Hauptquartier Windenergie in Hamburg einzurichten. Jetzt überlegen Samsung und Mitsubishi, ihre Windkraftsparte in die Hansestadt umzusiedeln. Aus der Branche gab es Unterstützung für Scholz' Haltung.

Prognose: Hamburg hat gute Chancen, langfristig zu einem weltweit führenden Standort für Windkraft zu werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass sich Hamburg mit den norddeutschen Konkurrenten um die Windkraft-Leitmesse, Husum und Hannover, einigt. Andernfalls könnte am Ende der Norden insgesamt das Nachsehen haben. Denn während die Deutschen noch streiten, holt die internationale Konkurrenz, zum Beispiel Barcelona, auf.