Auf den deutschen Flughäfen wird Sicherheit großgeschrieben. Und das ist gut so. Zu dieser Sicherheit gehört, dass die Beschäftigten durch ordentliche Gehälter für ihre Tätigkeiten motiviert werden. Auch vergleichsweise kürzere Arbeitszeiten für Flug- und Vorfeldlotsen sind akzeptabel. Denn so können Unkonzentriertheiten verhindert werden, die rasch viele Menschenleben kosten können.

Dennoch bleiben die Sonderbedingungen an den Flughäfen ein Privileg. So gesehen schadet der Streik der Vorfeld-Lotsen und des Personals, das sich um das Einparken der Jets kümmert, dem Berufsstand. Und er trifft wie schon bei den Auseinandersetzungen der Fluglotsen mit den Passagieren und den Fluggesellschaften Unbeteiligte. Zudem sind die Gehaltserhöhungen im zweistelligen Bereich bei Gehältern, die derzeit bei bis zu 70 000 Euro im Jahr liegen, nicht nachvollziehbar. Zum Vergleich: In anderen Branchen müssen sich die Beschäftigten mit einem Plus um drei Prozent bescheiden.

Die Gewerkschaft der Flugsicherung sollte also Maß halten. Dafür genügt ein Blick auf das bundesweite Tarifgefüge. Der Streik muss möglichst rasch enden. Ein Abschluss mit Augenmaß ist bei den zudem relativ sicheren Jobs am Flughafen kein Hexenwerk. Die Beschäftigten am Frankfurter Flughafen würden sich damit auch selbst einen Gefallen tun. Denn eines ist sicher: Mit jedem gestrichenen oder verspäteten Abflug wird die Akzeptanz für den Arbeitskampf in der Bevölkerung schwinden. Weniger Passagiere gefährden am Ende auch die Jobs des Airport-Personals.