Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Irgendwie hat Hamburg selten Glück, wenn es wirklich mal große Sportereignisse ausrichten will. Das mit Olympia lief 2003 auch deshalb schief, weil der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Aufbau Ost über Spiele in Leipzig finanzieren wollte. Für die Universiade, die Weltspiele der Studierenden, war 2008 das Geld erst vorhanden, dann nicht genügend davon, und am Ende schoben sich Bundesinnenministerium und Hamburg die Verantwortung für das Scheitern zu.

Dann folgte die Schwimm-WM. Dubai erhielt 2009 den Zuschlag, weil die Scheichs mit ihren Schecks wedelten. Als diese sich als ungedeckt erwiesen, schmollte Hamburg und holte bei seiner Absage die Finanzkrise hervor. Und jetzt kommt auch noch Pech hinzu. Ausgerechnet Schiffegucken und Radfahren bremsen die schnellsten Männer der Welt. Die, so hatte es der Hamburger Leichtathletik-Verband mutig geplant, sollten nur eine Woche nach Olympia in der HafenCity - da hätten die Spiele ja eigentlich stattfinden sollen - noch einmal um die Wette rennen. Diesmal nicht um Medaillen, sondern um eine härtere Währung: Geld. Wieder einmal dumm gelaufen, könnte man meinen.

Michael Vesper, der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, hat Hamburg empfohlen, beim Griff nach den Sternen mit dem Bau der Bodenstation zu beginnen. Da wären am Wochenende in Winterhude die Hamburger Senioren-Hallenmeisterschaften der Leichtathleten. Dort will sich die Staffel der LG Alsternord, Altersklasse Männer über 70, ihren Weltrekord über 4 x 400 Meter zurückholen. Das ist doch ein Anfang.