Der Preis war hoch: Bevor sich die Geschäftsleitung von Airbus Deutschland und die Arbeitnehmervertreter im Oktober grundsätzlich auf einen "Zukunftstarifvertrag" einigen konnten, wurde mit harten Bandagen um den Inhalt gekämpft - bis hin zu einem Warnstreik.

Doch mit dem Resultat, das nun unterschrieben vorliegt, können beide Seiten hochzufrieden sein. Mit einer langfristigen Beschäftigungssicherung, die immerhin für acht Jahre gilt, hat Airbus in der Tariflandschaft wieder einmal Maßstäbe gesetzt. So wie schon im Jahr 2003 mit der sogenannten "Siduflex"-Betriebsvereinbarung. Damals führte man ein System von Zeitkonten ein, mit dem Marktabschwünge ohne Entlassungen abgepuffert werden können. Das war ein beispielhaftes Instrument. Auch das Prinzip, wonach Leihkräfte nicht schlechter bezahlt werden als die Stammmitarbeiter, hatte Vorbildcharakter - und hat ihn noch heute.

Zwar verknüpft die Airbus-Unternehmensleitung die Beschäftigungssicherung mit ehrgeizigen Zielen für eine weitere Steigerung der Produktivität. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz bei den kleineren Jets, unter anderem aus China, sind solche Forderungen aber verständlich. Zudem will man für die Verbesserungen eine "neue Kultur der Zusammenarbeit" zwischen dem Management und den Beschäftigten etablieren. Vielleicht ist dies sogar der wichtigste Aspekt der Einigung. Denn die Stimmung in den Werken hat zuletzt deutlich gelitten, weil Entscheidungen immer stärker zentralisiert wurden. Dies gilt es nun zu korrigieren.