Ein Expeditionsbericht von Alexander Schuller

Haushalte werden von Zeit zu Zeit mit drei unheimlichen Phänomenen konfrontiert, deren Existenz unbestritten ist; deren Ursachenforschung jedoch noch ganz am Anfang steht.

Erstens: Weihnachtslichterketten können sich innerhalb eines Jahres ohne Fremdeinwirkung verknoten. Zweitens: Wenn Socken spurlos verschwinden, dann aus der Waschmaschine. Drittens: Wer seine Schlittschuhe benötigt, findet sie niemals auf Anhieb. Doch die konzertierte Suchaktion in allen Schränken und Abstellkammern, Dachböden, Garagen, Gartenschuppen, Kellern und Koffern ist sozusagen das Vorspiel zum Alstereisvergnügen.

Wenn man die Schlittschuhe wider Erwarten genau dort entdeckt, wo sie kein normaler Mensch vermuten würde, ist man vom schwerelosen Dahingleiten übers Eis jedoch noch immer weit entfernt. Denn erstens gehören Schnürsenkel von Schlittschuhen zur Familie der Weihnachtslichterketten und sind daher per gordischem Knoten unaufpulbar miteinander verbunden. Zweitens: Die Schlittschuhe müffeln schimmlig, die Kufen sind total verrostet und stumpf. Also drittens: Weg damit und alle Sporthäuser der Stadt abklappern, wo Schlittschuhe in der benötigten Größe selbstverständlich längst ausverkauft sind.

Ach ja: Bevor Sie Ihr altes Kufenpaar entsorgen, greifen Sie unbedingt ins Innenleben. Denn dort werden Sie mit Garantie mehrere Socken finden, die Sie schon lange vermisst haben.