Ein Kommentar von Alexander Schuller

Eine Million. Wow! Diese Zahl, die aus einer Eins plus sechs Nullen ohne störendes Komma besteht, war vor gar nicht mal so langer Zeit gigantisch groß, ja geradezu unvorstellbar riesig. Also damals, als der Lottohöchstgewinn auf 500 000 Mark beschränkt war. Aber dann sagte Mark Zuckerberg, der Erfinder von Facebook (angeblich), vor Kurzem: "Eine Million ist nicht cool. Weißt du, was cool ist? Eine Milliarde: Das ist cool."

Als Erstes setzten amerikanische Immobilienbanken Zuckerbergs These konsequent in die Praxis um, ein paar internationale Geldhäuser folgten ungeniert, und inzwischen finden sogar ganze Staaten wie Griechenland das Jonglieren mit Milliarde(n) echt cool. Es ist bitter, aber wahr: Die Million hat als Größe ausgedient.

Es sei denn, uns steht eine Großveranstaltung ins Haus, wie etwa der Hamburg-Marathon, der Hafengeburtstag, das Alstervergnügen oder jetzt das Alstereisvergnügen am Wochenende, das der Winter ganz allein organisiert hat, ganz ohne Facebook. Dann erlebt die Million ihre seltene Renaissance: Denn zu jeder dieser Veranstaltungen kommen merkwürdigerweise immer eine Million Besucher (oder sie werden erwartet). Nicht 900 000, weder 975 254 und auch nicht 1,03 Millionen.

Doch die Frage sei erlaubt: Dient diese runde Summe als Lockstoff (denn eine Million Menschen können sich ja eigentlich nicht irren) oder gar zur Abschreckung? Denn dort, wo sich eine Million Menschen herumtreiben, dürfte Winterromantik erheblich zu kurz kommen. Dann doch lieber zum (fast privaten) Schlittschuhvergnügen auf den Teich um die Ecke.