Dr. Roland Berger, 52, hilft jeden Tag Dutzenden von Kindern. Der Augenarzt drängt nicht in die Öffentlichkeit, er ist ein leiser Mensch, der organisiert, diagnostiziert und sich kümmert. "Er macht das aus Überzeugung und ist jederzeit erreichbar, sogar zu Hause", sagt ein Vater, dessen Sohn Berger schon seit ein paar Jahren behandelt.

Berger leitet den Bereich der Ple- und Orthoptik ("Sehschule") der Augenklinik im UKE. Der Hamburger, der seit 1987 an der Augenklinik arbeitet, ist seit mehr als fünf Jahren auch verantwortlich für die Sehschule, die im Jahr rund 2500 Patienten besuchen. Fünf Tage die Woche testet Berger den Schielwinkel kleiner Patienten, misst ihre Sehstärke. Der Augenarzt, der eine Tochter, 12, und einen Sohn, 7, hat, geht zum Abschalten in seinen Garten, pflückt Unkraut, mäht Rasen. Und wenn er noch Zeit hat, greift er zur Konzertgitarre. Die braucht er, denn erholsam ist seine Arbeit nicht: 600 Patienten operieren die Ärzte der Orthoptik im Jahr. Auch seine Tochter war einmal bei einer OP: "Das will ich nicht machen", sagte sie über den Beruf ihres Vaters, erzählt Berger schmunzelnd. Er hingegen will das machen, definitiv.